Grundwissen
Sinnesorgane und Wahrnehmung
Durch unsere Sinne erfahren und begreifen wir die Umwelt, treten darüber in Kommunikation und nehmen Kontakt mit anderen Menschen auf. Dies sind wesentliche Kompetenzen für unser Shiatsu. Berühren, wahrnehmen, hören, sehen, riechen und schmecken, tasten und spüren, schlemmen und genießen – darum geht es in diesem Kursteil. Es sind die Pforten zum Sein.
In den Kursen Medizinisches Grundwissen werden Grundkenntnisse der westlichen Medizin vermittelt. Sie dienen zum besseren Verständnis des menschlichen Körpers, wie er aufgebaut ist und wie er funktioniert. Mit dem vermittelten Wissen soll eine Grundlage geschaffen werden, die eine sichere und verantwortungsvolle Shiatsuarbeit ermöglicht. Das Medizinische Grundwissen ist inhaltlich für die Arbeit mit Shiatsu konzipiert und obligatorisch für alle, die keine medizinischen Kenntnisse in anderen Ausbildungen erworben haben.
Die MGW-Kurse sind fester Bestandteil unserer Ausbildung und sollen ab der Stufe 1 parallel zu den Shiatsu-Kursen in beliebiger Reihenfolge absolviert werden. Die Teilnahme ist obligatorisch bis zur Stufe 6.
Empfehlenswert ab Stufe 3, nach Absprache evtl. nach Stufe 2, obligatorisch bis Stufe 6
Oft äußern sich psychische Belastungen durch körperliche Beschwerden und sind sowohl im verbalen als auch im non-verbalen Kontakt sowie in der energetischen Qualität spürbar. Da wir im Shiatsu über den Körper auch die Gefühle, den Verstand und die Seele berühren, kann es auch auf allen Ebenen zu Veränderungen und Reaktionen kommen. Um KlientInnen dabei gut begleiten zu können, sollte jede Shiatsu-Praktikerin und jeder Shiatsu-Praktiker ein Grundwissen und eine Grunderfahrung über die Hintergründe von Psychodynamiken mitbringen.
Im Kurs geht es um die Vermittlung eines Grundverständnisses unserer Psychologie und wie dieses für Shiatsu-Praktiker*innen und
-Therapeut*innen nur wichtig und nützlich sein kann. Neben den Grundlagen der westlichen Psychologie betrachten wir auch östliche und damit alternative Ansätze, deren Ziel nicht primär das Funktionieren im Alltag ist, sondern eine Befreiung, die sich in kleinen Schritten auch durch Shiatsu vollziehen kann. Am Ende sollten die TeilnehmerInnen ein Grundverständnis von natürlichen Wachstumsprozessen, aber auch von Fehlentwicklungen haben und verstehen, was sich hinter Begriffen wie Neurose, Psychose, Projektion, Übertragung, Gegenübertragung usw. verbirgt, um von möglichen auftretenden Psychodynamiken nicht überrascht zu werden und mit ihnen entspannt und gezielt umgehen zu können.
Das Seminar ist kein reines Theorie-Seminar. Mit Hilfe praktischer Übungen sollen die Hintergründe von psychodynamischen Prozessen, zu denen es im Shiatsu kommen kann, erfahrbar werden.
Der Kurs ist obligatorischer Teil unserer Ausbildung, es sei denn, jemand konntet sich die entsprechenden Kenntnisse bereits anderweitig aneignen. Vom Ausbildungsablauf her ist die Teilnahme nach Stufe 3 zu empfehlen. Der Kurs ist eine Voraussetzung für Stufe 5.
Johanna Garnitschnig ist ESI-diplomierte Shiatsu-Praktikerin aus Wien, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin. Sie hat mehrere Jahre im Sozialbereich mit Menschen mit verschiedenen psychischen Erkrankungen gearbeitet und hat sich in ihrer Shiatsu-Praxis – neben der Arbeit mit Frauen in den verschiedenen Phasen des Lebens – auf die Behandlung und Begleitung von Menschen mit psychischen Beschwerden spezialisiert. - Neben dem Psychologischen Grundwissen unterrichtet Johanna in diesem Februar auch das Seminar Schwangerschaft und Shiatsu.